Was ist die Nervenfaserschichtanalyse?
Mithilfe der Nervenfaserschichtanalyse kann Grüner Star (Glaukom) nicht nur deutlich früher erkannt und insgesamt besser beobachtet werden. Im Gegensatz zu anderen Technologien ist die Nervenfaserschichtanalyse mittels des GDx Nerve Fiber Analyzer ein schnelles, objektives und präzises Messverfahren, um die tatsächliche Glaukomschädigung zu messen, anstatt einzelner Krankheitssymptome. Dies geschieht, indem das GDx die retinale Nervenfaserschichtdicke misst, also das Gewebe am Augenhintergrund, welches direkt durch ein Glaukom geschädigt wird.
Die American Academy of Ophthalmology, die größte amerikanische Vereinigung der Augenärzte und renommierte Fachgesellschaft, betonte ausdrücklich die Rolle der Netzhautnervenfaserschicht im Krankheitsverlauf bei der Glaukomerkrankung.
So funktioniert das Verfahren
Die von der Firma Zeiss patentierte GDx Technologie basiert auf der Technik von polarisiertem Laserlicht und erlaubt präzise und quantitaive Messungen des empfindlichen Nervenfasergewebes. Die Schädigung der Nervenfaserschicht ist mit dem GDx bis zu 6 Jahren früher messbar, bevor eine Einschränkung des Gesichtsfeldes erkennbar ist.
Der im nahen Infrarot arbeitende Laser durchdringt mit zwei parallelen Strahlen die Netzhautnervenfaserschicht. Diese beiden Teilstrahlen entstehen dort aufgrund einer speziellen optischen Eigenschaft bekannt, als Formdoppelbrechung. Diese beiden Strahlen legen diesen Weg in verschiedenen Geschwindigkeiten zurück. Die dadurch entstehende Differenz bzw. Verzögerung ermöglicht die genaue Vermessung der Nervenfaserschichtdicke.
Bei einer erkennbaren Gesichtsfeldschädigung sind bereits mehr als 40% der Nervenfasern durch ein Glaukom zerstört worden. Messungen werden mit einer so genannten normativen Datenbank verglichen, um eine schnelle, einfache und objektive Analyse zu ermöglichen. Es finden Vergleiche mit augengesunden Probanden hinsichtlich Alter, Geschlecht und Rasse statt.
Nervenfaseranalysen mittels Polarimetrie zeigen frühestmögliche glaukombedingte Schädigungen an. Optische dreidimensionale Vermessungen des Sehnervenkopfes können nicht zwischen der anatomischen Varianz und einer glaukombedingten Schädigung unterscheiden. Eine typische Reproduzierbarkeit besser als 15 Mikrometer erlaubt präzise Verlaufskontrollen auch über längere Zeiträume. Ein spezielles Analyseprogramm kann auch geringste Veränderungen aufzeigen.
Die Untersuchung der Nervenfaserschicht mit dem GDx wird in unserer Praxis und auch im AugenDiagnostikCentrum Südharz in Osterode durchgeführt. Die Leistung wird leider von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen, ist aber im Rahmen der Glaukomfrüherkennung und Verlaufskontrolle dringend empfehlenswert.